Die gemeinsame Fachstelle Wohnen von Stadt und Landkreis und das Integrationsbüro des Landkreises unterstützen nicht nur Kriegsflüchtlingesflüchtlinge

Seit mehr als einem Jahr arbeiten Claire Weiß, Volha Schulz und Sabine Riedl daran, Menschen zu helfen, die aus unterschiedlichen Gründen aus eigener Kraft keine geeignete Wohnung finden können. Kaum zwei Monate nach ihrem Start in der gemeinsamen Fachstelle Wohnen für Stadt und Landkreis Fulda wuchsen die Herausforderungen durch den Krieg in der Ukraine. Weiterhin sucht die Fachstelle nach Wohnungen jeglicher Größe und bittet die Bürgerinnen und Bürger um Unterstützung.

Die Fachstelle ist für viele Anlaufpunkt – zum Beispiel für eine junge Frau mit ihrem kleinen Kind, die sich von ihrem Lebensgefährten getrennt hat, aber nicht aus der gemeinsamen Wohnung ausziehen kann, weil sie auf Leistungen des Kreisjobcenters angewiesen und daher an Mietobergrenzen gebunden ist. Oder etwa für eine Flüchtlingsfamilie, die mit vier Kindern in einer Zwei-Zimmer-Wohnung wohnt und keine größere findet, weil offenbar ihr Migrationshintergrund ein Hemmnis ist.

Doch die Fachstelle ist keine Wohnungsbörse. Denn sie soll die Suchenden auch in deren Selbsthilfe stärken, ihnen Wege aufzeigen, wie es weitergehen könnte und welche Schritte als nächstes zu unternehmen sind. Darüber hinaus ist die Akquise von verfügbarem und leerstehendem Wohnraum eine wesentliche Aufgabe. 

All das sollte mit dem Start am 1. Januar 2022 in Schritten begonnen werden. „Wir waren in den Startlöchern und ein entsprechendes Schreiben an die Gemeinden des Landkreises sollte just an dem Tag versendet werden, als der Ukraine Krieg begann“, berichtet Claire Weiß von der Fachstelle. Ab diesem Tag wurde alles anders: Das Telefon stand nicht mehr still, E-Mails füllten das Postfach. Geflüchtete Menschen aus dem Kriegsgebiet standen vor der Tür und suchten ein Dach über dem Kopf, so dass kurzerhand auch das Integrationsbüro des Landkreises mithalf, um die Menschen zeitnah unterstützen zu können.

Die Fachstelle befand sich quasi mitten im Geschehen. Denn neben der Vielzahl an Hilfeersuchen war auch eine spontane Welle der Hilfsbereitschaft in Stadt und Landkreis zu erleben. Viele Bürgerinnen und Bürger waren bereit, Geflüchtete aufzunehmen und meldeten freie Räume, Ferienwohnungen oder Monteurzimmer an die Landkreis-Hotline. „Das hat uns gezeigt, dass es viel ungenutzten Wohnraum gibt und eine große Zahl von Vermieterinnen und Vermietern bereit ist, diesen den Menschen in Not zur Verfügung zu stellen -, obwohl zu Beginn der Krise die Finanzierung völlig offen war“, sagen Sonja Gutermuth und Frank Lindenthal vom Integrationsbüro. Sie waren in den ersten Kriegsmonaten ebenfalls damit befasst, Wohnungsangebote und Wohnungssuchende möglichst passgenau für beide Seiten zusammenzubringen. „Die Bereitschaft der Bevölkerung auch im Hinblick auf Sachspenden, persönliche Unterstützung und Begleitung von Geflüchteten war bemerkenswert. Dank dieser umfassenden Unterstützung aus der Bevölkerung konnten die meisten Flüchtlinge in Privatunterkünfte vermittelt und nur ein Teil musste in Gemeinschaftsunterkünften untergebracht werden. Dafür möchten wir uns ganz herzlich bedanken“, resümiert Sabine Riedl von der Fachstelle, und ihre Kollegin Volha Schulz fügt an: „Deshalb sind wir weiterhin auf die Unterstützung der Bevölkerung angewiesen.“ 

Die Fachstelle sucht Wohnraum im gesamten Landkreis, jeglicher Größe, möbliert oder unmöbliert, unbefristet oder nur für einen bestimmten Zeitraum, für Einzelpersonen, Alleinerziehende, kleine und große Familien – und nicht ausschließlich für Geflüchtete aus der Ukraine. 

Wer Wohnraum zur Verfügung stellen möchte und Fragen dazu hat, kann sich an  die Mitarbeiterinnen der gemeinsamen Fachstelle Wohnen für Stadt und Landkreis Fulda wenden oder eine Nachricht per Mail Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. senden.


Claire Weiß  Tel. (0661) 102-1503
Volha Schulz  Tel (0661) 102-1509
Sabine Riedl Tel. (0661) 102-1515

 

Bildunterschrift:
Im Team auf der Suche nach Wohnungen (von links): Sonja Gutermuth und Frank Lindenthal (Integrationsbüro Landkreis Fulda), Volha Schulz, Sabine Riedl und Claire Weiß (Gemeinsame Fachstelle Wohnen für Stadt und Landkreis Fulda).

 

(Text: Leoni Rehnert, Foto: Katharina Hartmann)