Teilnehmer mit viel Lob für Info-Veranstaltung / 120 Menschen eingeladen

Als „Tradition, die auch Notwendigkeit in sich trägt“, bezeichnete Ulrich Nesemann vom Kommunalen Kreisjobcenter die Altenpflegebörse, die gestern im Fuldaer Bonifatiushaus stattgefunden hat. Etwa 120 Menschen waren eingeladen, sich bei Altenpflegeschulen und Pflegeeinrichtungen zu informieren.

Ein demografischer Wandel in zweierlei Hinsicht komme auf die Bevölkerung zu, erklärte Lisa Moises von der Agentur für Arbeit, die die Börse mit Vize-Landrat Frederik Schmitt (CDU) eröffnete: „Zum einen brauchen immer mehr Menschen Pflege, zum anderen werden aber auch die Menschen in den Pflegeberufen immer älter und gehen in Rente.“

Menschen für eine Ausbildung oder Umschulung in der Altenpflege zu gewinnen, sei deshalb eines der Ziele der Altenpflegebörse, erklärte Markus Vogt vom Kreisjobcenter. Das Center hatte die Messe gemeinsam mit der Arbeitsagentur organisiert. „Wir haben Jugendliche sowie erwachsene Arbeitssuchende aller Altersgruppen eingeladen, bei denen eine spätere Tätigkeit in der Altenpflege vorstellbar erscheint“, sagte Vogt. Offen sei die Messe aber für alle – auch für interessierte Bürger.

Die Eingeladenen wurden in drei kleinere Gruppen eingeteilt und erhielten in einer etwa halbstündigen Einführung zunächst Informationen zum Berufsbild, über Beschäftigungs- und Verdienstmöglichkeiten. „Diese Veranstaltung ist aus meiner Sicht einzigartig in Hessen“, sagte Norbert Mauer vom Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben, der die Einführungsvorträge hielt. Die Börse sei in ihrer Form die beste Veranstaltung in Hessen im Bereich Altenpflege; quasi der „Mercedes der Altenpflegeveranstaltungen“, sagte Mauer.

Einer der Besucher war Sascha Dehler. Der 30-Jährige arbeitet derzeit für ein Jahr in der Diakonie und möchte sich weiterbilden. „Ich könnte mir auch eine Arbeit in der Altenpflege vorstellen“, sagte er. Vor allem über die einjährige Ausbildung zum Altenpflegehelfer informierte er sich. „Die Veranstaltung ist top, man wird super informiert.“

Nicole König war mit Schülern der achten Klasse aus der Domschule auf der Börse. Sie ist Berufseinstiegsbegleiterin. „Die Veranstaltung hilft den Schülern zu sehen, ob ein solcher Beruf etwas für sie sein könnte“, erklärte König. Zwei ihrer Schüler interessierten sich schon dafür.

Zufrieden mit dem Interesse der Besucher äußerten sich auch die Aussteller: Susanne Neuland zum Beispiel arbeitet als Betreuungsassistentin im DRK-Seniorenzentrum Am Roten Rain in Petersberg. „Die Besucher sind sehr interessiert daran, wie man ältere Menschen betreuen kann“, sagte sie. Am Stand zeigte sie Gegenstände aus ihrer täglichen Arbeit, wie Gewürze, Rasseln oder Decken. „Man muss ein Gefühl für ältere Menschen haben und viel Empathie“, sagte sie.

Auch Dajana Herbst, Schulleiterin der Caritas-Altenpflegeschule freute sich über die Neugier der Besucher: „Es gab sogar jemanden, der schon eine Bewerbung dabei hatte“, sagte sie. Die Schüler hatten Thementische vorbereitet, an denen sie über Ausbildungsstrukturen und Perspektiven sprachen. „Veranstaltungen wie diese sind toll und haben auch zur Folge, dass unsere Klassen heterogener werden. Die jungen Leute, die gerade ihre Ausbildung starten, und ältere Menschen, die in die Klasse kommen, helfen sich gegenseitig“, sagte Herbst.

„Wir sind mit der Veranstaltung zufrieden und hoffen, dass sich einige Kunden aus- und weiterbilden“, sagte Markus Vogt vom Kommunalen Kreisjobcenter. Auch die Rückmeldungen der Aussteller seien positiv: „Alle sind sehr zufrieden, es gab angenehme Gespräche.“ Das zeige, dass es Interesse am Berufsbild gebe, bilanziert Vogt: „Das stimmt uns optimistisch.“

(Quelle: Fuldaer Zeitung v. 11.05.2016 v. Hanna Wiehe)